Wohlfühlen statt warten: Die Rolle des Wartezimmers in der Patientenkommunikation

 

Zu nahezu jedem Arztbesuch gehört auch eine Stippvisite im Wartezimmer: Dieser Bereich spielt somit eine zentrale Rolle in der Patientenerfahrung und als Kommunikationskanal. Mit entsprechend großem Einfluss. Durch die richtige Ausstattung und Pflege erhöht sich die Zufriedenheit Ihrer Patienten und steigert das Wohlbefinden. Das Wartezimmer ist ein wichtiger Teil der Praxis-Gesamterfahrung Ihrer Patientinnen und Patienten – umso wichtiger sind die Gestaltung, Pflege und die Nutzung als Kommunikationskanal und Aushängeschild. Mit einem durchdachten Konzept, den richtigen Kniffen und regelmäßiger Pflege erreichen Sie eine höhere Patientenzufriedenheit, verbessern die Wahrnehmung Ihrer Praxis und steigern das Wohlbefinden.

 

Schnell zusammengefasst: So verbessern Sie die Wartezeit Ihrer Patienten

  • Gut kommuniziert: Flyer, Poster und Wartezimmer-TV machen Ihr Wartezimmer zum Kommunikationskanal
  • Gut eingerichtet: Entspannende Farben, biodynamische Beleuchtung und die passenden Sitzgelegenheiten sorgen für eine entspannte Atmosphäre
  • Gut in Schuss: Frischer Wind und Ordnung für das Wartezimmer – regelmäßiges Lüften und die Pflege des Wartezimmers

 

Kommunikation: das Wartezimmer als Aushängeschild der Praxis

 

Das Wartezimmer spielt in der Praxiskommunikation eine wichtige Rolle. Informationen wie Schwerpunktimpfungen (Grippeschutzimpfungen), der Praxisurlaub oder auch das Leistungsspektrum lassen sich über dieses mitteilen.

Zusammengefasst sind folgende Mittel zur Patientenkommunikation geeignet:

  • Flyer und Poster

Beispielswiese für Informationen zum Leistungsspektrum, besonderen Behandlungsmöglichkeiten und der Aufklärung sowie für Schwerpunktimpfungen

  • Digitales Patienteninformationssysteme (wie Wartezimmer TV)

Für die Aufklärung über Behandlungen, dem Patientenaufruf und Praxisinformationen wie dem Leistungsspektrum

Wartezimmer-TV – Infotainment für Ablenkung und Aufklärung
Während Flyer und Poster Informationen weder in der Tiefe noch in der Breite an Patientinnen und Patienten vermitteln können, ist das bei Wartezimmer-TV anders. Durch die Programmschleife und ansprechende Videos lassen sich Informationen detaillierter aufbereiten und mehrere Themen nacheinander bespielen. Zudem ist die Aufmerksamkeit durch den multimedialen Charakter erhöht:

Ob Praxisneuigkeiten, Videos zu medizinischer Aufklärung, Gesundheitstipps oder Informationen zu spezifischen Krankheitsbildern und Wunschleistungen – all das lässt sich gezielt nutzen, um Ihre Patienten vorab zu informieren. Zudem lenkt das Programm Patienten (allen voran Angstpatienten) ab, wirkt entspannend, trägt zur medizinischen Bildung bei und verkürzt „gefühlt“ die Wartedauer. Außerdem bieten einige Systeme die Möglichkeit, Patienten über den Bildschirm aufzurufen – was wiederum Ihr Praxispersonal entlastet und die Organisation vereinfacht.

Vertrauen schaffen – mit Zertifikaten, Auszeichnungen und Teamfotos
Zeigen Sie neuen Patienten bereits vorab, wer Sie sind und über welche besonderen Qualifikationen Sie verfügen: Über das Wartezimmer-TV sowie Fotos, Steckbriefe, Zertifikate und Auszeichnungen im Wartezimmer fördern Sie nicht nur das Vertrauen der Patienten in Ihr medizinisches Team, sondern schaffen auch persönliche Verbindungen und erleichtern die Kommunikation mit dem Team.


Ausstattung: Von der Grundausstattung über farbige Wände bis zu Wasserspendern

 

Die Ausstattung des Wartezimmers ist entscheidend dafür, ob sich Patientinnen und Patienten wohlfühlen. Sie sorgt für eine entspannte Atmosphäre. In diesem Abschnitt greifen wir wichtige Punkte auf. Von Grund auf gut ausgestattetDie Basics eines Wartezimmers – Papierkorb, Schirmständer und ein paar zusätzliche Punkte fürs Auge. Die folgende Liste behandelt eben jene Grundausstattung: 

  •  Garderobe und Schirmständer

Ausreichend Platz für Jacken und Regenschirme – nicht nur gut für Patientinnen und Patienten – Garderobe und Schirmständer sorgen auch für weniger Unordnung im Wartezimmer.

Zur Haftung: Grundsätzlich ist bei Garderoben in Praxis-Wartezimmern von keiner Haftung bei Diebstahl (durch andere Patienten) auszugehen, insofern es sich um eine alltägliche Nutzung handelt, die mit keiner Untersuchung in Zusammenhang steht.

Ein Schild „Für Garderobe keine Haftung“ kann Patienten auf diesen Umstand hinweisen, ist allerdings nicht notwendig beziehungsweise hat keine rechtliche Relevanz.

  • Papierkorb

Papierkörbe sorgen für Sauberkeit im Wartezimmer

  • Uhrzeit für Ihre Patienten: Mit einer Wanduhr haben Patientinnen und Patienten die Zeit im Blick, Uhren können allerdings auch die Wartezeit gefühlt verlängern, wenn Patienten regelmäßig auf diese sehen

 

Bringen Sie Leben ins Wartezimmer: Auf diese Farben können Sie setzen

Wandfarben haben einen großen Einfluss auf die optische Erscheinung und die Stimmung in Ihren Praxisräumen und sollten daher ein wichtiger Bestandteil der Praxisplanung sein. Es gibt unzählige Untersuchungen, die sich mit der Wirkung von Farben beschäftigen, zum Beispiel:Blau und Rosawirken beruhigend und können Stress reduzieren.Gelbsteht symbolisch für die Sonne und das Licht, lässt Räume größer wirken und schafft eine einladende Atmosphäre.Grüntöneerinnern an die Natur und gelten gemeinhin als Heilfarben.Neutrale Farben wie Beige oder Cremekönnen eine ruhige und einladende Atmosphäre schaffen, ohne zu aufdringlich zu wirken. Ähnliches gilt für natürliche Holz- und Erdtöne.Rottöne wirken anregend, verstärken jedoch die Nervosität eher.Gute Alternative: ein zartes Orange. Essentiell ist jedoch, dass die Farben zum Gesamtkonzept der Praxis passen und mit den gewählten Möbeln und der Dekoration harmonieren. Nur so ergibt sich ein stimmiges Bild und Sie schaffen eine angenehme Atmosphäre, die Wärme und Komfort vermittelt.Ihr Wartezimmer im Rampenlicht – dank biodynamischer BeleuchtungFür eine angenehme Atmosphäre eignet sich die sogenannte biodynamische Beleuchtung. Die Farbe des Lichts passt sich über den Tag dem natürlichen Verlauf des Sonnenlichts an und verbessert so das Wohlbefinden und die Gesundheit – gerade in Räumen mit wenig Tageslichtversorgung oder in der dunklen Jahreszeit. Es gibt zahlreiche Anbieter, die entsprechende Lampen und Systeme in unterschiedlichen Preisklassen anbieten.Besser warten – warum die richtige Sitzgelegenheit so wichtig istDa Patienten mitunter viel Zeit im Wartezimmer verbringen, ist die Wahl der richtigen Sitzmöbel entscheidend für die Patientenzufriedenheit. Die wichtigsten Faktoren im Überblick: 

  • Das ästhetische Design und der Komfort der Sitzmöbel sind maßgeblich für die Gesamtwahrnehmung des Wartezimmers. Je unbequemer die Sitzgelegenheit, desto länger und unangenehmer erscheint den Patienten auch die Wartezeit.
  • Der richtige Abstand zwischen den Sitzgelegenheiten gewährleistet ausreichend Privatsphäre und Hygiene. Zudem fördert es ebenfalls das persönliche Wohlbefinden.
  • Die barrierefreie Anordnung ermöglicht Patienten mit Mobilitätseinschränkungen den Zugang zum Wartezimmer.
  • Die Flexibilität der Sitzgelegenheiten, beispielsweise durch modulare oder bewegliche Möbel, macht eine Anpassung an unterschiedliche Anforderungen und eine vielseitige Nutzung des Raumes möglich. Wichtig ist, auf die Abwischbarkeit bezüglich Hygieneanforderungen zu achten.

Bilder als Botschafter Ihrer Praxis – setzen Sie diese bewusst einDurch Bilder können Sie Ihr Wartezimmer in einen einladenden Raum verwandeln. Beruhigende Naturfotos, inspirierende Fotografien oder sorgfältig gewählte Kunstwerke schaffen nicht nur eine ästhetisch ansprechende Umgebung, sondern dienen auch als angenehme Ablenkung, die die Wartezeit verschönern. Studien zeigen zudem, dass der Anblick von Kunst positive Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden hat. Durststrecken während der Wartezeit überwinden – mit WasserspendernMit einem Wasserspender signalisieren Sie, dass Ihnen die Gesundheit Ihrer Patienten am Herzen liegt. Wichtig ist dabei die regelmäßige Reinigung und Wartung, um optimale Hygienebedingungen zu gewährleisten. Die Bereitstellung von Einwegbechern oder umweltfreundlichen Alternativen ist ebenfalls zu empfehlen, um ein Bewusstsein für das Thema zu signalisieren.

 

Wartezimmerpflege: Frischer Wind und grüne Knospen

 

Mit einer Checkliste, die Ihr Praxisteam regelmäßig prüft, sorgen Sie für gepflegte Pflanzen, ordentliche Magazinstapel und eine ausreichende Belüftung: 

Mehrmals täglich

  •     Grundordnung schaffen (Magazine, Stühle und Garderobe)Mülleimer leeren
  •     Lüften
  •     Nach Bedarf (und/oder mehrmals die Woche) wischen/saugen

 
Wöchentlich

  •     Blumen gießen und pflegen
  •     Magazine wechseln/Aktualität prüfen

 
Monatlich

  •     Staubwischen (oder häufiger, wenn nötig)
  •     Aktualität Flyer/Poster prüfen (gegebenenfalls Wartezimmer-TV prüfen)

 Frischer Wind fürs Wartezimmer – dank regelmäßigen Lüftens Neben entsprechender Ordnung und Hygiene zählt auch das richtige Lüften zur Praxisverantwortung. Frische Luft im Wartezimmer sorgt für eine angenehme Atmosphäre und spielt eine entscheidende Rolle für die Luftqualität.


Viele Maßnahmen – ein Ziel: Praxiswahrnehmung verbessern

Wie eingangs im Artikel beschrieben, tragen all diese Einzelaspekte der Wartezimmergestaltung zum Wohlbefinden der Patienten bei.

Ein gut durchdachtes und ansprechend gestaltetes Wartezimmer kann dabei helfen, das Vertrauen der Patienten zu stärken und letztendlich die Patientenzufriedenheit zu steigern, was sich in der Regel auch auf Praxisbewertungen und die Stimmung im Wartezimmer auswirkt.

Es lassen sich sicherlich nicht alle Maßnahmen in einem Atemzug umsetzen, man sollte sich jedoch der einzelnen Effekte bewusst sein und diese bei Bedarf beziehungsweise Gelegenheit gezielt angehen.