Wie das „Waldbaden“ die westliche Hemisphäre erreicht

Seit Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts hat sich das sogenannte Waldbaden (Shirin-Yoku) zu einer fernöstlichen Tradition entwickelt, die besonders in Japan und Korea ihre Anhänger hat. Auch in Deutschland ist das Waldbaden – der Aufenthalt im Wald, um die heilsame Kraft der Natur zu erfahren – auf dem Vormarsch. Ursprünglich entwickelt und millionenschwer gefördert wurde das Konzept, nicht zuletzt um der Volkskrankheit „Stress“ vorzubeugen, vom japanischen Landwirtschaftsministerium. Japanische und koreanische Studien haben gezeigt, dass schon ein kurzer Aufenthalt im Wald einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat. Dabei geht es nicht einfach nur ums Spazierengehen, sondern vielmehr darum, den Wald mit allen Sinnen zu erleben: die klare Luft zu atmen, die verschiedenen Gerüche wahrzunehmen und in Flora und Fauna einzutauchen, also unser existenzielles Bedürfnis nach Natur zu stillen. Im Gegensatz zum reinen Spaziergang kommt es beim Waldbaden auf die Achtsamkeit an, den Augenblick bewusst wahrzunehmen. Sich mit allen Sinnen darauf einzulassen, fällt nicht jedem Menschen leicht. Ausgebildete Waldbademeister bzw. Waldtherapeuten unterstützen bei der Entschleunigung, so z. B. im Taunus, Harz oder Sauerland.